Lebenshilfe-Werkstatt in Fümmelse freut sich über 700 Euro. Familie Eggers sammelte bei ihrem Gartenfest.
Fümmelse. Wenn das kein schönes Beispiel für gute Nachbarschaft ist: Monika und Andreas Eggers kamen jetzt in der Lebenshilfe-Werkstatt in Fümmelse vorbei und überbrachten 700 Euro. Sie hatten kürzlich zu einer großen Gartenparty eingeladen und ihre mehr als 50 Gäste aufgefordert, für Menschen mit Beeinträchtigungen zu spenden. „Statt Blumen und Geschenken“, erklärte der Gastgeber, „wir haben doch alles.“
Die Idee schlug großartig ein. Erstens waren alle in Partylaune, „weil wir durch Corona lange nicht zusammen gefeiert hatten“. Zweitens zeigte sich einmal mehr: „Viele Menschen geben gern, wenn das Geld für Projekte in ihrer Nähe verwendet wird“, erzählte das Ehepaar. Die beiden rundeten die Spendensumme nochmal auf und kontaktierten dann den Wolfenbütteler Vereinsvorsitzenden der Lebenshilfe, Joop van den Heuvel. Er wohnt ebenfalls in Fümmelse und ist mit Familie Eggers befreundet. „Joop hat uns bestätigt, dass die Einrichtung solche Spenden immer gut gebrauchen kann.“
Das unterstrichen auch Joachim Kowol (Fachbereichsleiter Bildung und Arbeit) sowie Felix Grimme, der Einrichtungsleiter in Fümmelse. Dort sind nach der kürzlichen Erweiterung 90 Arbeitsplätze in Wäscherei, Tischlerei und Hauswirtschaft zugelassen, 70 davon sind belegt. „Außerdem arbeiten wir hier mit 15 hauptamtlichen Mitarbeitern“, erklärte Grimme die aktuelle Situation. „Ganz neu ist im Bereich der Beruflichen Bildung, dass wir die Menschen fit machen für einen Einsatz auf dem ersten Arbeitsmarkt.“
Vor diesem Hintergrund passen die 700 Euro perfekt. „Von dem Geld werden wir am Eingang einen Verwaltungsarbeitsplatz einrichten, mit PC und weiterer Hardware“, erklärte Joachim Kowol. Der neue Empfangsbereich sei eigens dafür gestaltet worden, so dass ein Mensch mit Beeinträchtigung dort einen Fulltime-Job (sechs Stunden) ausfüllen könne. „Es geht um die Postsortierung und -zuweisung, das Anlegen von Listen und Übersichten – auch dies dient der beruflichen Bildung für den ersten Arbeitsmarkt.“
Andreas und Monika Eggers jedenfalls waren schon jetzt angetan von der Idee. „Überhaupt freuen wir uns sehr über diesen persönlichen Empfang“, betonten sie bei Kaffee und Kuchen. „Das ist eine Wertschätzung unserer Aktion, mit der wir nicht gerechnet hätten.“