Neue Gesichter im Werkstattrat der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Alle zwei Wochen treffen sich der Werkstattrat und die Frauenbeauftragte der Lebenshilfe-Werkstätten der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel. Die sieben gewählten Vertreter und Vertreterinnen kümmern sich um alle Belange im Alltag der rund 700 Beschäftigten und tagen seit der Wahl am 3. November 2021 in neuer Konstellation. Ines Schönian wurde als Frauenbeauftragte wiedergewählt und geht in eine zweite Amtszeit. Der Werkstattratsvorsitzende Kai-Richard Meyer freut sich darüber, mit einem Stimmzuwachs in seinem Amt bestätigt worden zu sein. In der großen Runde am „blauen Stein“ gibt es jedoch auch drei neue Gesichter.

Von den insgesamt 501 Wahlberechtigten gaben 339 ihre Stimmen ab. Abgezogen wurden 18 ungültige Stimmen. Insgesamt 23 Kandidatinnen und Kandidaten traten für den Werkstattrat an. Für das Amt der Frauenbeauftragten kandidierten sechs Bewerberinnen. Ines Schönian freut sich über ihre Wiederwahl: „Das ist jetzt meine zweite Amtszeit. Ich sehe meine Aufgabe weiterhin darin, Frauen vor körperlichen Übergriffen oder sexueller Belästigung zu schützen. Zu meinen weiteren Aufgaben gehört die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ich bin Ansprechpartnerin für alle Frauen in der Firma und arbeite mit an sogenannten Gewaltschutzkonzepten, damit es gar nicht erst zu Übergriffen kommt“.

Für den Werkstattratsvorsitzenden Kai-Richard Meyer ist es inzwischen die vierte Amtszeit und seine Dritte als Vorsitzender: „Zusammen mit der Frauenbeauftragten bin ich zur Erfüllung meiner Funktion von der Arbeit freigestellt. Wir teilen uns ein Büro in der WIR Wolfenbüttel und alle Beschäftigten können sich per E-Mail, Telefon oder WhatsApp an uns wenden.“ Dabei ist das Amt laut Meyer auch körperlich manchmal ziemlich anstrengend: „Wir gehen natürlich auch vor Ort in die verschiedenen Einrichtungen. Bei drei Werkstätten an einem Tag ohne Fahrdienst kann das schon ziemlich anstrengend sein“, lacht Meyer.

Der Werkstattrat wird alle vier Jahre gewählt. Dafür kann sich jeder aufstellen lassen, der zum Zeitpunkt der Wahl mindestens seit sechs Monaten in einer der Werkstätten arbeitet. Der Kandidat oder die Kandidatin braucht mindestens drei Unterstützer, die sie vorschlagen. Der Wahltag findet in allen Werkstätten gleichzeitig statt. „Ein Wahlvorstand stellt den korrekten Ablauf der Wahl und die Auszählung der Stimmen sicher. Er besteht aus Beschäftigten aus den Arbeitsbereichen“, erklärt Axel Koßmann, gewählte Vertrauensperson des Werkstattrates. Er stellt die Verbindung des Gremiums zur Geschäftsführung, den Werkstattleitern und den Sozialdiensten sicher.

Woran der Werkstattrat beteiligt werden muss, ist in einer Vereinbarung mit der Geschäftsführung auf Basis der Werkstättenmitwirkungsverordnung (WMVO) geregelt. Häufig vertreten ist dabei natürlich das wichtige Thema der Mahlzeiten. „Das Essen in Wolfenbüttel und Helmstedt soll vereinheitlicht werden. Wir sind rumgegangen, haben Essensvorschläge gesammelt und die weitergeleitet“, erklärt Kai-Richard Meyer. „Auch das Angebot an den Kiosken in den Werkstätten und die Preise sollen vereinheitlicht werden“, ergänzt Kossmann. Beteiligt wird das Gremium auch an Projekten wie den Sommerfesten in Helmstedt und Wolfenbüttel, Um- und Anbaumaßnahmen und den Schließzeiten der Werkstätten.

Zu den drei neuen Gesichtern im Werkstattrat gehört Sebastiano Lavina. Er zog mit 86 Stimmen für die Werkstatt in der Mascheroder Straße in Wolfenbüttel in das Gremium ein und fühlt sich verantwortlich, Menschen mit Behinderung zu helfen. Ein aktuelles Anliegen sei ihm die Renovierung der Umkleiden in seiner Werkstatt. Yunus Akoglu zog mit 85 Stimmen in das Gremium für die Werkstatt in der Beendorfer Straße in Helmstedt ein, um für diese Einrichtung eine starke Stimme zu sein. Ebenso denkt Denise Siebert, die bereits auf Erfahrung als Bewohnervertreterin zurückblicken kann. Sie wurde mit 75 Stimmen gewählt und vertritt die Einrichtung im Landgrabentrift.
Dass es keine zahlenmäßig ausgewogene Vertretung aller Werkstätten der Lebenshilfe in Helmstedt und Wolfenbüttel im Werkstattrat gebe, sei den gesetzlichen Bestimmungen zur Wahl von Werkstatträten geschuldet, wie Koßmann erläutert. „Deswegen ist Fümmelse aktuell nicht vertreten“, konstatiert Henrike Schirren, Unterstützerin der Frauenbeauftragten.

Die alten und neuen Mitglieder gleichermaßen haben ein Anrecht auf Schulungen und Fortbildungen während ihrer Amtszeit. Neben den Sommerfesten und der Beteiligung an Kursen wie „Gemeinsam Stark“ steht auch die Fahrt zum Werkstättentag für verschiedene Vertreter des Werkstattrates demnächst an.

Zum Bild: Der neue Werkstattrat der Lebenshilfe-Werkstätten in Helmstedt und Wolfenbüttel besteht aus: Detlef Sturm (WIR Helmstedt), Sebastiano Lavina (Mascheroder Straße, Wolfenbütel), Denise Siebert (Landgrabentrift, Helmstedt), Axel Koßmann (Gewählte Vertrauensperson des Werkstattrates), Yunus Akoglu (Beendorfer Straße, Helmstedt), Siemone Bangemann (Beendorfer Straße, Helmstedt), Kai-Richard Meyer (Werkstattratsvorsitzender, WIR Wolfenbüttel), der Frauenbeauftragen Ines Schönian (WIR Wolfenbüttel) und Henrike Schirren (Gewählte Unterstützerin der Frauenbauftragten). Es fehlen die Stellvertreterin der Frauenbeauftragten (Karin Voges) und Werkstatträtin Elke Aldrup (Mascheroder Straße, Wolfenbüttel).