Ein kleines „Dienstjubiläum“ bei der Lebenshilfe Wolfenbüttel feiert in diesen Tagen Sam. Seit zehn Jahren ist der Tinker-Hengst für die Kindergärten der Einrichtung als Therapie-Pferd im Einsatz. Rund 100 Kinder aus dem Sprachheilkindergarten Löwenzahn und dem Heilpädagogischen Kindergarten Siebenstein erzielen jedes Jahr auf seinem Rücken therapeutische Fortschritte. Für diese wichtige Arbeit überreichte jetzt der Kiwanis-Club Wolfenbüttel eine Spende über 2000 Euro an die Vertreter der Lebenshilfe auf dem Reiterhof der Reitsportgemeinschaft Asse in Groß Denkte.
„Für uns ist das schon eine Tradition. Wir spenden regelmäßig für das therapeutische Reiten“, erklärt Almuth Ottmer, Präsidentin des Kiwanis-Clubs. Die Mitglieder organisieren jedes Jahr ein Benefiz-Konzert für benachteiligte Kinder. Am Samstag, 16. Juni, ist es wieder so weit: Dann spielt ab 19 Uhr die Red Onion Jazz Company im Schlosshof (Einlass ist ab 18 Uhr). Die Erlöse kommen verschiedenen Einrichtungen zu Gute.
„Sam kann unsere therapeutische Arbeit in den Kindergärten gut unterstützen“, erklärt Kristine Voigt, Leiterin des Sprachheilkindergartens. Die Arbeit und das Spiel mit dem Pferd löst Ängste, steigert das Selbstwertgefühl und regt die Bewegung an. „In der Sprachtherapie erzielen wir oftmals Erfolge. Kinder mit Redehemmungen merken, dass es Sam nicht so wichtig ist, wie sie sprechen oder was sie sagen. Er hört geduldig zu, ohne nachzufragen“, berichtet Voigt.
Die Spende soll das Angebot rund um das Pferd ergänzen. Die laufenden Kosten trägt zwar die Lebenshilfe, aber für therapeutische Zwecke gibt es immer wieder Materialien, die angeschafft werden müssen. Die Pferde-Therapeutin der Lebenshilfe, Corinna Weiß, hat dafür immer wieder neue Ideen. So kommen derzeit Dualgassen zum Einsatz. „Diese Schaumstoff-Bahnen fördern das Gleichgewicht. Das Besondere: Sowohl das Pferd als auch die Kinder können sie nutzen“, sagt Weiß.
„Wir freuen uns über die Spende und sind sehr dankbar“, sagt Joop van den Heuvel, Vorsitzender des Wolfenbütteler Lebenshilfe-Vereins. Alle Kinder aus beiden Kindergärten nehmen blockweise übers Jahr verteilt an dem Programm teil. Sam ist für die Lebenshilfe fünf Tage die Woche im Einsatz. „Der Therapie-Erfolg ist unterschiedlich. Es kommt immer auf die einzelnen Kinder an“, erklärt Voigt. Für den 14-jährigen Sam stehen jetzt aber zunächst mal die Sommerferien auf dem Programm. „Die sechs Wochen verbringt er komplett auf der Weide“, sagt Voigt.
Im Bild: Bei der Spendenübergabe (von links): Lebenshilfe-Vorsitzender Joop van den Heuvel, Corinna Weiß mit Sam, Inge Nicolaus (Präsidentin des Kiwanis-Fördervereins), Angelika Ripken (stellvertretende Präsidentin des Kiwanis-Fördervereins), Kindergarten-Leiterin Kristine Voigt und Almuth Ottmer, Präsidentin des Kiwanis-Clubs mit den Kindern Ava (auf Sam) sowie Jason und Thammy.