Schöne Überraschung für Flüchtlingskinder

In der Notunterkunft Strümpell-Schule in Schöppenstedt herrscht aufgeregte Stimmung – die Flüchtlingsfamilien haben sich im großen Raum der Schule versammelt, die Einrichtungsleiter unterhalten sich, während Mitarbeiter und Bewohner des Wolfenbütteler Lebenshilfe-Wohnheims an der Notunterkunft eintreffen. „Die Flüchtlinge wissen nichts von unserer Überraschungsaktion. Wir haben sie nur gebeten, sich um 16.30 Uhr hier einzufinden“, verrät Kai Schwarz, einer der Einrichtungsleiter vom Deutschen Roten Kreuz. Dort verteilte die Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel in Absprache mit dem DRK rund 100 Weihnachtspäckchen an Flüchtlingskinder im Alter von null bis neun Jahren.

David Höft, Heilerziehungspfleger bei der Lebenshilfe, erklärt, wie es zu der Aktion kam: „Wir haben mit der Außenwohngruppe einen Aufruf in Wolfenbüttel gestartet und Spielzeug in allen unseren Einrichtungen gesammelt.“ Im Zuge der Inklusion sei auch Politik ein wichtiges Thema: „Unsere Bewohner schauen natürlich auch Nachrichten. Das Thema Flüchtlinge ist dort zurzeit ja sehr präsent“, betont Höft. Durch gemeinsame Gespräche über diese Thematik sei die Idee gereift, den Flüchtlingen in Wolfenbüttel zu helfen.


Die Kinder freuten sich sehr über die von den Lebenshilfe-Bewohnern überreichten Geschenke.

 

„Die Spendenbereitschaft der Wolfenbütteler war enorm hoch“, lobte Höft das Engagement der Bürger. Nachdem alle Spenden eingegangen waren, verpackten die Bewohner der Außenwohngruppe diese mit Geschenkpapier. Insgesamt 500 Päckchen wurden vorbereitet und in Absprache mit der Stadt und dem DRK an verschiedene Einrichtungen in Wolfenbüttel verteilt, zum Beispiel in der Ulme und im Roncalli-Haus.

Jetzt waren die kleinsten Bewohner der Notunterkunft Strümpell in Schöppenstedt an der Reihe. Die Teilnehmer der Lebenshilfe tragen, wie selbstverständlich von Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft unterstützt, die Päckchen aus einem großen VW-Bus in die Schule. Dort informiert Höft die Flüchtlinge mithilfe der Dolmetscher. Die Kinder werden einzeln nach vorne gebeten und erhalten ihre Weihnachtsgeschenke: von Puzzles, Plüschtieren und anderem Spielzeug war alles dabei. Vielen der Kinder geht das Lächeln dabei nicht aus dem Gesicht.

„Es war auf jeden Fall eine gelungene Aktion, die Kinder und auch ihre Eltern haben sich sehr gefreut und sich bedankt“, berichtet Charli Tchallo, Einrichtungsleiter beim DRK. Mit einem Augenzwinkern ergänzt Tchallo, dass einige Flüchtlinge gefragt hätten, ob diese Aktion wiederholt werde. „Ich habe ihnen erklärt, dass Weihnachten nur einmal im Jahr ist.“

 

David Höft (rechts) mit Bewohnern der Außenwohngruppe beim Ausladen der Weihnachtspäckchen.