Lebenshilfe Wolfenbüttel sucht Zeugen aus der Gründungszeit

Im kommenden Jahr feiert die Lebenshilfe Wolfenbüttel ihren 50. Geburtstag. 1966 gründeten zwölf engagierte Wolfenbütteler den Verein, der sich für Belange von Menschen mit Behinderung einsetzt. Die Geschichte des Vereins arbeitet derzeit Axel Koßmann auf. Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel sucht dafür noch nach Zeitzeugen – am besten Gründungsmitglieder. 

Dabei hat Koßmann inzwischen schon Routine. Schließlich läuft zurzeit noch das Jubiläumsjahr in Helmstedt, wo der Lebenshilfe-Verein ein Jahr früher gegründet wurde. Die beiden Nachbar-Vereine sind zusammen Träger der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel gGmbH. Im Nachbarkreis im Osten hat Koßmann noch einige Zeitzeugen aufgetan. So habe dort etwa eine Frau berichtet, wie sie einen langen Briefwechsel mit Tom Mutters geführt hatte. Zuvor hatte sie ein Porträt über den Begründer der Lebenshilfe in Deutschland gelesen. Dies hatte sie zufällig in einem der Hefte gefunden, die damals beim Schlachter auslagen. Mutters habe ihr ausführlich Tipps mit an die Hand gegeben, wie sich ein Ortsverein gründen lässt. Diesen Briefverkehr habe die Frau bei der Gründung beim Sozialdienst eingereicht.

Axel Koßmann wühlt sich derzeit durch historische Unterlagen.

 

Solche Erinnerungen möchte Koßmann jetzt auch für Wolfenbüttel sammeln. Am 11. Juli 1966 hatte sich der Verein als „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind Kreisvereinigung Wolfenbüttel‟ gegründet. Die Gründer-Mütter und -Väter wählten Dieter Schulz zum ersten Vorsitzenden des Vereins – ein Amt, das er bis zu seinem Tod ausübte. Koßmann hat das Gründungsprotokoll vorliegen, auf der die zwölf Gründungsmitglieder handschriftlich unterschrieben haben. „Leider lassen sich nicht mehr alle Namen entziffern‟, so Koßmann. Von einigen weiteren Mitgliedern weiß Koßmann schon, dass sie verstorben sind. Daher hofft er jetzt, dass sich Menschen bei ihm melden – entweder Aktive aus der Gründungszeit oder deren Angehörige. 

Auch Menschen, die über das Lebenshilfe-Gelände am Blauen Stein an der Mascheroder Straße, Erzählenswertes parat haben, sucht Koßmann. Bevor es in den Besitz des Vereins überging, war dort ein Jugendheim. Ursprünglich ist es im zweiten Weltkrieg errichtet worden als Außenstelle des Marine-Nachrichtenmittel-Versuchskommandos.

Die Wolfenbütteler können sich auf jeden Fall schon jetzt auf ein umfangreiches Programm im kommenden Jahr freuen. Die Lebenshilfe plant einige Veranstaltungen zum Jubiläum. Höhepunkt wird ein großer Festakt am 9. September sein, zudem etwa Staatssekretär Jörg Röhmann erwartet wird.