Die Helmstedter Lebenshilfewerkstätten feierten die fünfte Jahreszeit.

Sie tanzten, sangen und schunkelten wieder – die Narren und Jecken. In ganz Deutschland bestimmten sie Anfang Februar das Bild – so auch im Harbker Kulturhaus. Die Helmstedter Lebenshilfewerkstätten luden wieder alle Mitarbeiter, Beschäftigten und Familienangehörigen ein, um gemeinsam die fünfte Jahreszeit zu feiern. Im großen Festsaal tummelten sich neben zahlreichen Tieren, wie Pinguine, Hummeln, Pferde, Tiger und Katzen, natürlich auch Cowboys, Indianer, Mexikaner, Hexen und Teufel, Feuerwehrmänner und Polizisten.

Im großen Festsaal tummelten sich Cowboys, Clowns, Mexikaner und viele Tiere.

 Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren hatte der Harbker Karnevalsverein den Saal mit bunten Luftschlangen auf den Tischen, Girlanden an der Decke und lustigen Figuren an den Wänden festlich geschmückt. Die langen Tischreihen vor der Bühne erinnerten an die traditionellen Prunksitzungen, die man zu dieser Jahresszeit aus den Karneval-Hochburgen Köln, Düsseldorf oder Mainz kennt.

Helmstedts Vorsitzender Jörg Reuter begrüßte die rund 300 Feiernden zur mittlerweile 30. Faschingsfeier. „Und in diesem Jahr steht noch ein weiteres Jubiläum an“, erklärte Reuter. „In diesem Jahr feiert die Lebenshilfe Helmstedt ihr 50. Bestehen, welches wir mit verschiedenen Aktionen feiern werden“, gibt der Vorsitzende einen kleinen Ausblick – ohne schon etwas zu verraten.

Mit einem dreifachen „Helau, helau, helau“ ging es dann endlich los. Bevor alle die Tanzfläche stürmen durften, eröffnete die Werkstatt für behinderte Menschen den Tanzreigen mit ihrer Aufführung zum „Jägermarsch“. Gleich im Anschluss übernahm der Königslutteraner DJ Meister@Confusion das Zepter in Sachen Musik. Er startete sein Programm mit dem Hit des vergangenen Jahres: „Atemlos“ von Helene Fischer. Nach einer kurzen Stärkung durch Kaffee und Kuchen hielt es die meisten dann nicht mehr auf ihren Stühlen und sie eroberten die Tanzfläche. Der DJ heizten ihnen entweder mit Schlagern, wie Udo Jürgens „Griechischem Wein“, Jürgen Marcus´ „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, DJ Ötzis „Mein Stern“ oder mit aktuelleren Hit wie „Happy“ von Pharrell Williams oder mit „All about that bass“ von Meghan Trainor ein – so dass es ein Durchkommen über die Tanzfläche nur schwer möglich war.

Während einer kurzen Tanzpause präsentierte die Band die „Knalltüten“ mit Marko an den Drums, Pascal an der Bassgitarre, Alex an der Leadgitarre und mit Petra am Mikro ihr Können bei der immer beliebten Playback Show. Bevor dann wieder alle auf die Tanzfläche durften, übernahmen die Line Dance Gruppe der Werkstatt für Menschen mit Behinderung diese.

Highlight der Feier ist in jedem Jahr die Aufführung der Gruppenleiter. Und wie immer wurde auch dieses Mal ein großes Geheimnis um die Darbietung gemacht. Als der stellvertretende Werkstattleiter Heinz Müller, verkleidet als Zirkusdirektor, auf die Bühne trat, war schnell klar, was jetzt folgte: eine Zirkusvorführung. Zu sehen gab es eine Dressurnummer mit „Pferden“, ein Clown mit Mundharmonika, eine Ballerina und Seiltänzerin sowie eine gefährliche Kunstschussnummer. Nach einer letzten Tanzrunde fuhren dann die Cowboys, Indianer, Polizisten, Prinzessinnen, Fußballer, Clowns, Piraten und so manches Getier beschwingt nach Helmstedt zurück.

Ein Durchkommen war auf der Tanzfläche kaum möglich. 


Der Harbker Karnevalsverein schmückte den Saal mit bunten Luftschlangen, Girlanden und lustigen Figuren.