Die WIR wird zum Dienstleistungs-Allrounder

Aus der Werkstatt für Industriearbeit Wolfenbüttel (WIR) der Lebenshilfe an der Halchterschen Straße 16 ist inzwischen ein Dienstleistungszentrum geworden. Zuletzt hat die Näherei einen neuen und größeren Raum bezogen, der direkt von dem modernen Foyer zu erreichen ist. Dieses wurde im vergangenen Jahr neu gestaltet. „Unser Secondhand-Laden“  ist auch im vergangenen Jahr als neues Angebot dazugekommen. Der EDV-Service ist schon seit 2011 für Kunden zu erreichen.

„Wir bieten hier eine große Bandbreite an Tätigkeiten. Dadurch ist das Angebot für unsere Beschäftigten vielseitiger und  abwechslungsreicher und wir sind nicht so stark abhängig von Aufträgen aus der Industrie‟, erläutert Werkstatt-Leiter Carsten Druba das Konzept hinter dem Dienstleistungszentrum. „Alle Beschäftigte haben unterschiedliche Fähigkeiten‟, betont Druba. Die WIR bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen, die Möglichkeit, sich über verschiedene Abschnitte an den Arbeitsmarkt heranzutasten. Insofern gilt es, die einzelnen Fähigkeiten optimal zu fördern. Mit den neu gestalteten Räumen soll das Haus auch offener für die Bevölkerung werden, so dass die Arbeitsbereiche mehr und mehr Kontakt zum Kunden erfahren können.

Olaf Keiner ist geübt in der Handhabung von Nähmaschinen.

 

Die Dienstleistungs-Sparte in der WIR habe mit dem EDV-Service vor etwa drei Jahren begonnen. „Der ist aus Wünschen der Beschäftigten entstanden, die sich in der Industriearbeit nicht wiederfanden‟, erklärt Sabrina Schulze, vom Sozialdienst der Lebenshilfe. „Ich bin hier sehr zufrieden‟, sagt Ingo Schulz, einer der Beschäftigten. Der EDV-Service bietet Software-Dienstleistungen und kleinere PC-Reparaturen an. Außerdem erledigt er als interner Dienstleister viele EDV-Aufgaben für die Lebenshilfe Wolfenbüttel-Helmstedt.

 

Die Näherei ist auf ähnliche Weise wie der EDV-Service entstanden. Insbesondere Frauen hätten den Wunsch nach einer Alternative zum Metallbereich geäußert. Die Lebenshilfe-Näherei in Fümmelse habe zudem einen Überschuss an Aufträgen gehabt. Inzwischen sind an der WIR 12 Beschäftigte tätig und erfüllen Aufgaben in der Änderungsschneiderei, der Industriefertigung und der Herstellung von Eigenprodukte. „Das sind teilweise sehr anspruchsvolle Aufgaben, an die die Beschäftigten herangeführt werden müssen‟, so Schulze. Diese Abteilung musste im vergangenen Jahr aus dem Rondell an der Ostseite des Gebäudes ausziehen, weil es  dortzu klein geworden ist.

Am neuen Empfangsbereich sind zusätzlich zwei Arbeitsplätze entstanden. Die Beschäftigten nehmen dort die Telefonate entgegen und betreuen gleichzeitig den Second-Hand-Laden, der bereits von einigen Stammkunden regelmäßig besucht wird.

Ein weiterer Dienstleistungsbereich in der WIR ist die Kreativwerkstatt. Hier werden Produkte aus Ton oder Holz hergestellt, die im Lebenshilfe-Laden am Juliusmarkt verkauft werden. Außerdem gibt es den klassischen Werkstatt-Bereich. Hier werden insbesondere Aufträge in der Industrie bearbeitet: Metallarbeiten sowie Montage und Verpackung.

Das Lebenshilfe-Dienstleistungszentrum hat montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Die Zentrale ist unter   (05331)  900 970 zu erreichen.

Michael Wenkel begrüßt Kunden am Empfang und am Telefon.

Die stellvertretende Werkstattleiterin Sabrina Schulze blickt Ingo Schulz bei der Arbeit im EDV-Bereich über die Schulter.