Der Helmstedter Lebenshilfe-Verein hat am Ende des vergangenen Jahres innerhalb weniger Wochen 54 Neumitglieder geworben. Das gelang dem Vereinsvorstand mit einer gezielten Werbeaktion in den Werkstätten. Der Grundgedanke: Lebenshilfe-Vereine sollten bei der Inklusion vorangehen. Viele Vereine haben bundesweit hohe Mitgliederzahlen von Menschen mit Behinderungen. Beim Lebenshilfe-Verein Helmstedt seien diese Zahlen bisher allerdings überschaubar gewesen, berichtet Gisela Förster.
Einige der neuen Mitglieder nehmen hier im Frühstücksraum am Landgrabentrift ihre Begrüßungsgeschenke entgegen.
Gezielt Beschäftigte in den Werkstätten habe die stellvertretende Vorsitzende des Helmstedter Lebenshilfe-Vereins daher angesprochen. „Im Vorstand haben wir gemeinsam einen Werbebrief entwickelt. Die Botschaft lautete: Wir gehören zusammen“, so Förster. Der Sozialdienst habe die Briefe dann in den Lebenshilfe-Werkstätten verteilt.
„Mit 54 Eintritten hätten wir nie im Leben gerechnet“, staunt Förster über den Erfolg der Aktion. Der Mitgliedsbeitrag wurde zuvor auf 5 Euro pro Jahr festgelegt. Außerdem gab es als Werbeprämie einen Regenschirm oder eine Tasche mit Lebenshilfe-Logo. Die Neumitglieder aus der Werkstatt am Landgrabentrift erhielten jetzt diese Begrüßungsgeschenke im dortigen Frühstücksraum und dazu einige Begrüßungsworte vom Vorstand mit auf den Weg.
Die Zahl der Neueintritte, die quasi über Nacht dazukamen, stellte auch die Verwaltung vor eine Herausforderung. „Unsere arme Sekretärin hatte viel zu tun“, sagt Förster halb im Scherz. So viele Anträge auf Mitgliedschaft seien in einem derart kurzen Zeitraum noch nicht eingetroffen.
Ziel der Aktion sei zwar gewesen, den Mitgliederanteil von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen, doch durch dieses Ergebnis seien die Mitgliederzahlen des Verein tatsächlich stark angestiegen, so Förster, die für die nächste Vereinsversammlung schon mal mehr Sitzplätze einplanen kann. Nächstes Ziel sei es jetzt, Inklusion auch beim Vereinsvorstand umzusetzen.