Was haben der Wolfenbütteler Standort des Unternhemens Lehnkering und die Niederlassung der GLS in Braunschweig gemeinsam? Beide Betriebe beschäftigen derzeit Menschen mit Behinderungen, die von der Lebenshilfe Wolfenbüttel-Helmstedt vermittelt worden sind. „Das macht Mut, dass diese Unternehmen eine solche Vorreiterrolle einnehmen“, erklärte jetzt Karl Finke, Niedersächsischer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung. Andere Betriebe könnten von den Erfahrungen aus dieser Pioniers-Arbeit profitieren.
Der Logistikdienstleister Lehnkering hat schon zuvor Erfahrung mit der Lebenshilfe gesammelt. Timo Trautmann ist bereits der dritte Beschäftigte, der von Axel Koßmann an das Unternehmen empfohlen wurde und erfolgreich integriert ist. Christian Horn, Niederlassungsleiter, ist von Trautmann begeistert: „Er ist super integriert und hat immer ein Lächeln im Gesicht. Auch mit den Kollegen kommt er gut klar.“ Was ihm aufgetragen werde, setze er auch um, erklärt Trautmann. „Ich packe gerne an.“
Der Landesbeauftragte für behinderte Menschen Karl Finke (von links) besuchte Timo Trautmann, dessen Ansprechpartnerin bei Lehnkering Anja Brunnert und Wolfenbütteler Niederlassungsleiter Christian Horn.
Und Dieter Schustolla, der zusammen mit Horn die Niederlassung leitet, ergänzt: „Wir haben teilweise Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden. Bei denen, die uns Herr Koßmann vermittelt hat, bemerken wir eine große Verbundenheit mit dem Unternehmen und eine Bereitschaft, sich in die geforderten Aufgaben detailliert einzuarbeiten.“ Diese Qualitäten brächten andere Personallösungen nicht immer mit, so der Niederlassungsleiter.
„Es ist eine schöne Entwicklung, dass immer mehr Betriebe sich darauf einlassen, Menschen mit Behinderungen einzustellen“, lobte Finke. Firmen wie Lehnkering sind Modellbetriebe und könnten dann möglicherweise ihre Erfahrungen mit anderen interessierten Unternehmern teilen. „Es ist interessant zu erfahren, wie die erforderlichen Strukturen aufgebaut werden und, dass es auch mal Hängepartien geben kann.“ Einziger Wermutstropfen für Finke: Trautmann kann nicht mehr regelmäßig an Fußballspielen für die Landesauswahlmannschaft behinderter Menschen Niedersachsens teilnehmen.“Das ist schade, weil Timo ein großartiger Fußballer ist“, so Finke.
Auch zwischen dem GLS-Standort Braunschweig und der Lebenshilfe kam eine fruchtbare Kooperation zustande. Braunschweiger Niederlassungsleiter Tino Schulze: „Ich fand den Gedanken immer gut, Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen. Ich erlebe sie immer als super-engagiert.“ Daher sei es auch kein Problem gewesen, Tobias Oberg einzustellen.
Zunächst hatten mehrere Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen Wolfenbüttel ein Praktikum bei dem Logistikunternehmen am Braunschweiger Hafen begonnen. Einige hatten vorzeitig abgebrochen. Die Arbeit ist körperlich äußerst anstrengend. „Das liegt nicht jedem. Auch kann man den Paketumschlag nicht bei uns in der Werkstatt trainieren“, gibt Koßmann zu bedenken. Für Oberg sind die Aufgaben jedoch problemlos zu bewältigen. Er fühle sich sehr wohl in dem neuen Arbeitsumfeld, so der GLS-Mitarbeiter.
„Es läuft alles sehr problemlos. Tobias ist ein ganz normaler Mitarbeiter für uns“, so Schulze, der die Kooperation mit der Lebenshilfe gerne ausweiten würde. Finke dankte Schulze und dem GLS-Standort dafür, eine Vorreiterrolle eingenommen zu haben. „Es würde mich freuen, wenn Sie anderen Betrieben Mut machen könnten“, so der Landesbeauftragte.
Karl Finke (von links) hörte vom Braunschweiger GLS-Niederlassungsleiter Tino Schulze viel Lob über dessen neuen Mitarbeiter Tobias Oberg.