Am 2. Juni fand zum insgesamt 19.mal der Tag der Begegnung in Wolfenbüttel statt.
Wolfenbüttel. Hintergrund dieser Veranstaltung ist die Begegnung unterschiedlicher Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Es gilt, Vorurteile abzubauen und für gegenseitigen Respekt einzustehen. Dazu eingeladen hatte Viola Bischoff, Integrationsbeauftragte der Stadt Wolfenbüttel. Als Veranstaltungsort diente der wunderbare Stadtmarkt, direkt vor dem Rathaus.
Neben zahlreichen Flüchtlingsorganisationen waren die türkische Gemeinde Wolfenbüttel, die Freiwilligenagentur, die evangelische Stiftung Neuerkerode, das Seniorenzentrum, Amnesty International und die Lebenshilfe vertreten. Alle Aussteller vertraten ein Land. Dieses Land wurde durch einen Koffer mit der Flagge und landestypischen Utensilien bestückt.
Aufgrund unseres Projektes „Seelenschaukel“ hatte sich die Lebenshilfe für die Ukraine entschieden. Die „Seelenschaukel“ betreut durch den Krieg traumatisierte Kinder aus der Ukraine. Projektkoordinatorin, Kirstin Pöhl und ihre Kolleginnen und Kollegen ermöglichen es den Kindern, ihre schrecklichen Erlebnisse spielerisch zu verarbeiten. Dazu dienen unter anderem Kuscheltiere, denen die Kinder ihre ganz persönliche Geschichte erzählen. Ganz aktuell ist vor kurzem ein Ballon aus der Ukraine im Kindergarten Siebenstein gelandet. Hierin waren zahlreiche verletzte Kuscheltiere. Diese hatten ganz unterschiedliche Verletzungen und trugen Verbände oder Pflaster. Die Kinder durften sich ein Kuscheltier aussuchen, mit nach Hause nehmen und es gesund pflegen. Danach flog der Ballon wieder zurück in die Ukraine.
Zurück zum Tag der Begegnung. Es war viel los. Und es war bunt. Auf der Bühne waren Musiker aus Afrika und der Ukraine. Das lockte die Bürgerinnen und Bürger an. An allen Ständen informierten sich die Besucherinnen und Besucher. Es kam zu Begegnungen und zu Gesprächen. Nur so können wir uns kennenlernen und verstehen. Landrätin Christiana Steinbrügge und der stellvertretende Bürgermeister, Holger Bormann, informierten sich ebenfalls. Der ehemalige Bürgermeister Wolfenbüttels, Thomas Pink, versprach, sich als Mitglied im Asse-Fond, für eine weitere finanzielle Unterstützung der „Seelenschaukel“ einzusetzen. Das Projekt ist zunächst nur auf ein Jahr befristet und endet im Juli 2023.
Zum Abschluss der Veranstaltung spielte die inklusive Rockband „Hand in Hand“ der evangelischen Stiftung Neuerkerode mehrere Stücke aus ihrem Repertoire.
Es war eine sehr gelungene Veranstaltung. Die Bürgerinnen und Bürger haben ganz unterschiedliche Kulturen und Menschen aus verschiedenen Ländern kennengelernt. Sie haben von Flucht, Vertreibung und Neubeginn gehört und konnten sich so einen Eindruck verschaffen, wie schwer ein Neuanfang in einem fremden Land ist.