Helmstedt wird „Host Town“ für Special Olympics 2023

Helmstedt. Die Stadt Helmstedt hat zusammen mit der Partnerstadt Haldensleben und dem Bördekreis den Zuschlag als eine der Kommunen bekommen, die als „Host Towns“ Delegationen von Sportlern für die Special Olympics 2023 empfangen dürfen. Das sportliche Ereignis findet vom 17. bis zum 25. Juni hauptsächlich in Berlin statt. Die Host Towns heißen die Teilnehmenden und ihre Begleitungen vier Tage vor den Spielen mit einem Rahmenprogramm in Deutschland willkommen.

Die Städte Haldensleben (Sachsen-Anhalt) und Helmstedt (Niedersachsen) sind seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden und dies über alle Grenzen hinweg. Beide Gebietskörperschaften liegen direkt am ehemaligen „eisernen Vorhang“, der Deutschland und Europa über Jahrzehnte trennte. Diese gemeinsame Geschichte ist in beiden Landkreisen noch vielerorts sicht- und erlebbar. In Marienborn wurde und wird der größte damalige Kontrollpunkt zu einem nationalen Mahnmal umgestaltet. Viele Gebäude und ein Museum reflektieren anschaulich unsere gemeinsame Vergangenheit. In Hötensleben erhält der Verein „Grenzenlos“ auf mehr als einem Kilometer die Original-Maueranlagen und in Helmstedt sensibilisiert das „Zonengrenz-Museum“ die Besucher*innen für die Geschichte unserer Region.

Die Menschen in unserer Region sind nach der Wiedervereinigung sehr schnell aufeinander zugegangen und zusammengewachsen. Es gibt kein Ost oder West. Wir sind sozusagen alle inkludiert. Dazu zählt auch die enge Verbindung der Lebenshilfen Helmstedt-Wolfenbüttel und Ostfalen. Beide Träger haben einen gemeinsamen Geschäftsführer und arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen. Diese Gemeinsamkeiten bieten eine großartige Chance, sich für das Host Town Program zu bewerben und ein Team in der Größe von 40–50 Sportlerinnen und Sportler für vier Tage begrüßen zu dürfen.

Unter dem Motto: „Sport grenzenlos und inklusiv“ sollen nachhaltige Angebote implementiert werden, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenführen. Dazu könnte Special Olympic einen wichtigen Beitrag leisten. Neben sportlichen Aktionen können weitere Inklusionsinitiativen benannt werden, die trotz der Corona-Pandemie erfolgreich umgesetzt wurden. Dazu zählen eine barrierefreie Stadtführung für Menschen mit geistiger Behinderung, eine Eiskarte in einfacher Sprache mit Geldsymbolen oder die Reduzierung sprachlicher Hindernisse im öffentlichen Raum. Ein weiteres gemeinsames Projekt könnte die Gedenkstätte Hötensleben darstellen. Hier sollen die Infotafeln zur Mauer auch für Menschen mit kognitiver Einschränkung in einfache Sprache übersetzt werden. Schritt für Schritt eine Barriere weniger.
Der Kreissportbund Helmstedt (KSB) und der Kreissportbund Börde haben ihre volle Unterstützung zugesagt. Um die Menschen in den Vereinen zu sensibilisieren, ist zunächst ein inklusives Sportfest geplant. Hier werden Vereine aus den Landkreisen Helmstedt und Vereine aus dem Landkreis Börde ihre Angebote vorstellen. Ziel ist ein größtmögliches flächendeckendes, inklusives und nachhaltiges Sportangebot, das allen Menschen offensteht.

Mit Unterstützung von Sponsoren (Landessportbund, Toto-Lotto-Stiftung, Behinderten Sportverband, Privatpersonen) sowie der Lebenshilfen Helmstedt-Wolfenbüttel, der Lebenshilfe Ostfalen, der Städte Helmstedt und Haldensleben und den Landkreisen Helmstedt und Börde, freuen wir uns, Sportlerinnen und Sportler in unseren Städten begrüßen zu dürfen.

Special Olympic und das Host Town Program bieten Helmstedt und Haldensleben die einmalige Chance, ein gesellschaftliches Bündnis für Inklusion im Sport und in der Gemeinschaft zu etablieren – und das grenzenlos.