Lernen statt Langeweile

„Ich packe meinen Koffer und nehme mit“: Nein, hier geht es nicht um eine Reise. Es geht um das Spiel. Genauso wie beim gedanklichen Packen, für das gar kein Koffer benötigt wird, ist es beim „Bildungskoffer“, der in die Werkstätten in der Mascheroder Straße und in Fümmelse eingezogen ist: Langeweile gibt es dort nicht mehr.

Eines Tages sagte jemand: „Manchmal müssen wir auf Arbeit warten, bis der nächste Auftrag vorbereitet ist oder das Material kommt. Warten ist doch langweilig. Vielleicht könnte ich in dieser Zeit etwas Anderes machen, etwas lernen, mit dem Kopf oder mit den Händen, alleine oder mit den Kollegen? Wir sind ja alle unterschiedlich.“
Die Werkstattleitungen haben diese Anregung aufgenommen und die Sozialdienste um Vorschläge gebeten. Daraufhin haben Milena Lotz-Jung, Maike Schieseck, Sabrina Schulze und einige Gruppenleitungen einen Koffer voll mit Material zum Lernen geplant. Jede hatte eine Idee und dann noch eine und noch eine und noch eine… Am Ende kauften sie alles ein und stellten fest, dass gar nicht alles in einen Koffer passt. Kurzerhand stellten sie all die Spiele, Bücher, Videos und ganz viele anderen Materialien in Schränke mit Glastüren. So kann jeder in den Werkstätten sehen, was es alles zum Lernen gibt.


Was Lernen damit zu tun hat, wo doch viele Spiele im Schrank stehen? Ganz einfach: Lernen soll Spaß machen und auch beim Spielen kann jeder viele neue Sachen lernen. Es bleibt die Frage, was es alles gibt und was man so lernen kann? „Natürlich fragt man am besten die Gruppenleitung“, schreibt Dajana Weidemann in ihrer Vorstellung des Koffers. Alles haben die Gruppenleiter zwar auch noch nicht durchgespielt, dafür ist keine Zeit – „aber jetzt nehmen wir uns diese Zeit einfach!“

Genau wie bei einem großen Reisekoffer ist der Schrank gefüllt mit vielen spannenden Dingen.


Gemeinsam soll der Schrankinhalt erkundet und unter die Lupe genommen werden. Die Spiele können ausprobiert werden und jeder kann testen, was ihm oder ihr liegt: „Wir probieren Spiele aus, bei denen man üben kann zu zählen oder wo man im Team eine Aufgabe lösen kann. Jemand möchte sich lieber bewegen – auch das geht. Löst du gerne Rätsel oder trainierst deine Geschicklichkeit? Jeder findet hier das passende“, so Weidemann. Und sollte für jemanden nichts dabei sein, dann – ganz wie bei „Ich packe meinen Koffer“ – sag, was du noch brauchst, damit auch du ein Stückchen „Bildung“ aus dem Koffer nehmen kannst.

Damit alle wissen, was in diesem sogenannten Bildungskoffer zu finden ist, sind in den Werkstätten in der Mascheroder Straße und in Fümmelse Kennlern-Termine geplant. Für jeweils einen halben Tag lang wird ein Parcours, Parkur gesprochen, gestaltet. Das ist eine Strecke, die jeder, der mitmachen möchte, abläuft und an verschiedenen, vorbereiteten Stationen Aufgaben lösen kann. Der erste vorbereitete Parcours soll am 2. April in Fümmelse stattfinden. Später gibt es dann auch einen in der Mascheroder Straße.

Da an diesem Tag viele helfende Hände für den Aufbau und als Betreuung an den Ständen benötigt wird, suchen Dajana Weidemann und alle anderen, die mitorganisieren, noch Unterstützung: „Wir freuen uns über jeden freiwilligen Helfer der nicht in der WfbM arbeitet, an diesem Tag aber gerne an einem Stand ein Spiel oder eine Aufgabe erklärt.“ Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei Katrin Benda unter der Telefnnummer 0151 – 10864595.

Lernen muss nicht langweilig sein.