Therapiehund Dorma besucht Spielkreis

In der Frühförderung der Lebenshilfe Wolfenbüttel hilft derzeit ein Mitarbeiter auf vier Pfoten Kindern dabei, Ängste abzubauen und Empathie-Vermögen zu stärken. Der siebenjährige Golden Retriever Dorma besucht einmal pro Woche eine Gruppe von sechs Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren mit und ohne Förderbedarf. „Es war schon lange unser Wunsch, einen solchen tiergestützten Spiel- und Förderkreis anzubieten“, sagt Traute Prüß, Leiterin der Wolfenbütteler Frühförderung. Mit einer Förderung der Aktion Mensch sei es nun möglich gewesen, das inklusive Projekt zu verwirklichen.

„Hunde verkörpern den Grundgedanken der Inklusion. Sie interessieren sich nicht dafür, wie ein Kind aussieht, oder ob es schon sprechen können sollte“, erklärt Dormas Besitzerin, die Therapeutin Gisela Böwing. Daher würden die Kinder stets Verständnis erleben. Traute Prüß ergänzt: „Die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Sie können sich spielerisch länger konzentrieren, zeigen fürsorgliches Verhalten und machen deutliche Fortschritte im sozial-emotionalen Verhalten.“ Wenn der Hund Durst hat, besorgen sie etwa gemeinschaftlich Wasser für ihn.

In der Gruppe geht es spielerisch zu. Hund und Kinder kommunizieren miteinander, gehen aufeinander ein. „Da läuft eine Verständigung ab, die Erwachsene kaum nachvollziehen können“, berichtet Böwing. Hunde würden eindeutig ihr Empfinden kommunizieren – etwa wenn sie Angst haben oder verärgert sind. „Das merken selbst die kleinsten Kinder“, sagt die Therapeutin vom Institut für tiergestützte Therapie und Pädagogik Wikkegard.

Zudem biete der Therapiehund eine gute Identifikationsmöglichkeit. „Die Kinder merken, dass Dorma nicht alles kann und sich nicht alles zutraut, und dass das auch so in Ordnung ist“, sagt Böwing, die 20 Jahre lang für die Frühförderung Helmstedt gearbeitet hat.

„Für die Kinder ist das sehr spannend. Der Hund motiviert sie zum Handeln“, ergänzt Prüß. Über das gemeinsame Spiel mit Dorma kommen zudem Kinder mit und ohne Förderbedarf miteinander in Kontakt. So entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Auch die Eltern sind während der Sitzungen bei der Frühförderung anwesend – allerdings in einem anderen Raum. So können auch sie sich untereinander kennenlernen. Ihre Kinder können sie dann per Videoaufzeichnung ansehen. „Das Projekt ist eine sehr gute Bereicherung unseres Angebots“, bilanziert Prüß.