Beschäftigte der Lebenshilfe wechseln auf den ersten Arbeitsmarkt 

Der Landesbehindertenbeauftragte Finke lobt die Wolfenbütteler Ansätze zur inklusiven Beschäftigung.

Sarah Janson hat es geschafft: Sie hat eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Für die ehemalige Beschäftigte der Lebenshilfe-Werkstatt Wolfenbüttel ist das ein großer Erfolg. „Es freut mich. dass es hier in Wolfenbüttel bereits zum wiederholten Male geklappt hat, einem Menschen mit Behinderung diese Möglichkeit zu eröffnen‟, sagte jetzt der Landesbehindertenbeauftragte Karl Finke. 


Karl Finke (von links) gratulierte Srah Janson mit Ellen Arndt. Auch Stefan Gordziel /vierter von rechts) verlässt den Werkstatt-Bereich. 

 

Axel Koßmann vom Sozialdienst der Lebenshilfe-Werkstatt gratulierte seinem Schützling. „Sie sind auch ein Vorbild für Menschen bei uns in der Werkstatt‟, richtete er seine Worte an Janson, die schon immer gerne in einer Großküche arbeiten wollte. Janson wird künftig in dem Gastronomiebetrieb KulinAWO der Arbeiterwohlfahrt Braunschweig als Küchenhilfe tätig sein. Dort ist sie eine von 200 Mitarbeitern. Den Weg dorthin schaffte sie über ein gemeinsames Arbeitsmarktprojekt der Wolfenbütteler Lebenshilfe, der Carl-Gotthard-Langhans-Schule und der AWO. Nach einer Fortbildung und einem Praktikum bei der Bildungseinrichtung gelangte sie zur AWO. Dort erhält sie jetzt mit Hilfe des Budgets für Arbeit eine Festanstellung. „Das ist auch für uns eine kleine Erfolgsgeschichte auf dem Weg zur Inklusion‟, sagte Ellen Arndt, Einrichtungsleiterin des AWO Wohn- und Pflegeheims im Kamp. 

Grundlage für dieses Engagement ist auch das Budget für Arbeit. Das ist eine Art Subvention, bei der der Staat dem Arbeitgeber, der einen Menschen mit Behinderung beschäftigt, einen Zuschuss für dessen Gehalt gibt. „Dieses System klappt hier im Landkreis Wolfenbüttel hervorragend‟, sagte Koßmann. Er präsentierte zudem eine weitere Erfolgsgeschichte: Stefan Gordziel, der auch an dem Projekt mit der CGLS teilgenommen hat, wird im September ebenfalls eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt antreten. Er wird bei der Lebenshilfe – auch über das Budget für Arbeit – im Servicebereich angestellt. An der Schule hatte er eine Hausmeister-Fortbildung besucht. 

Janson und Gorziel sind dann die Personen vier und fünf, die im Landkreis Wolfenbüttel eine solche Anstellung bekommen haben. Für den Landesbehindertenbeauftragten Finke ist das ein Zeichen für  gute Arbeit, das Signalwirkung haben sollte. „Das verdeutlicht, dass Sie das Thema Inklusion hier sehr ernst nehmen.‟ Die Erfolge der Wolfenbütteler Lebenshilfe bei der Vermittlung von Menschen mit Behinderung seien „zur Nachahmung empfohlen‟, sagte Finke.