Zwei Frauen engagieren sich

Die Mitbestimmung der Frau in der Gesellschaft war nicht immer selbstverständlich. So mussten Frauen weltweit lange beispielsweise für das Wahlrecht kämpfen. Mancherorts fängt der Kampf erst an. Daran erinnert jedes Jahr der internationale Frauentag, der jetzt am Samstag, 8. März wieder weltweit auf die Situation von Frauen aufmerksam macht. Für Elke Aldrup und Jessica Dreyer ist Mitbestimmung und Engagement für die Gesellschaft eine Herzensangelegenheit. Seit vielen Jahren sind sie in der Bewohnervertretung des Lebenshilfe-Wohnheims an der Mascheroder Straße aktiv.

Elke Aldrup (links) und Jessica Dreyer engagieren sich.

 

Sie genießen das Vertrauen ihrer Mitbewohner. „Wenn jemand Probleme hat, kann er damit zu mir kommen‟, sagt die 40-jährige Aldrup. Sie wohnt seit zwölf Jahren in dem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Seit zwölf Jahren ist sie auch in der Bewohnervertretung aktiv, die alle vier Jahre neu gewählt wird. „Ich möchte für die anderen da sein‟, sagt Aldrup. Ohnehin kämen viele Bewohner zu ihr mit allen möglichen Anliegen. „Ich bin so eine Art Kummerkasten‟, sagt sie.

 

Wenn ein Mitbewohner ihr seine Probleme schildert, hört sie erst einmal geduldig zu. Meistens verweist sie die Leute dann an die Gruppenleiter im Wohnheim oder meldet geschilderte Probleme der  Verwaltung. „Ich wohne gerne hier‟, sagt sie selbst über das Wohnheim. Besonders gut gefällt ihr, dass sie dort ihre Wellensittiche halten darf.

Auch Jessica Dreyer vertritt schon lange die Interessen ihrer Mitbewohner. Seit zehn Jahren ist sie dabei. „Wir sind ein echt gutes Team‟, sagt sie über die Zusammenarbeit mit Aldrup. Auch Wolfgang Bönsel bezieht sie da mit ein, einer von drei Männern in der Wolfenbütteler Bewohnervertretung, die sich aus sieben Bewohnern zusammensetzt. „Ich würde mir wünschen, dass die Mitbewohner aktiver ihre Wünsche und Probleme schildern‟, sagt Dreyer über ihre Arbeit.

Diese bespricht sich regelmäßig mit den Mitarbeitern der Wohnheime, aber auch mit Mitarbeitern der Hauptverwaltung der Lebenshilfe. So kam es erst im vergangenen Jahr zu einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen Geschäftsführung und den Bewohnervertretern. Darin wurde die Mitbestimmung der Bewohner im Wohnheim festgeschrieben. Das haben auch Aldrup und Dreyer mitbewirkt.

„Wir müssen auch Vorbilder sein‟, sagt Aldrup. Sie repräsentiert ihre Mitbewohner. Ausgehandelte Werte und Normen müsse sie daher stets aktiv vorleben.