Neuer Lebenshilfe-Werkstatt-Laden am Juliusmarkt eröffnet

Mit einem fröhlichen Stehempfang eröffnete die Lebenshilfe Wolfenbütel am Samstag ihren völlig neu gestalteten Laden am Juliusmarkt. Geschäftsführer Bernd Schauder und Carsten Druba, Leiter der Werkstätten, hatten bewusst auf „großen Bahnhof“ bei den Einladungen verzichtet, und so tummelten sich in erster Linie Nachbarn und Freunde der Lebenshilfe in dem kleinen Geschäft.

Der stellvertretende Landrat Rainer Hasselmann (links) überreichte zur Eröffnung eine Pflanze an die Laden-Leiterin Yvonne Reichardt, Werkstätten-Leiter Carsten Druba und Bernd Schauder, den Geschäftsführer der Lebenshilfe.

 

 

Ein offizieller Besucher war der stellvertretende Landrat Rainer Hasselmann, der diesmal in Doppelfunktion unterwegs war: „Vor Jahren habe ich mal als ehrenamtlicher Betreuer angefangen“, erzählte er, „und mittlerweile betreue ich gut 20 Menschen, vor allem bei der Lebenshilfe.“ Zweimal pro Woche besuche er seine Schützlinge am Blauen Stein. „Ich finde es bemerkenswert, wie die Lebenshilfe dort daran arbeitet, dass die Menschen zurück ins Leben finden.“

Hasselmann kam Samstag bei seinem Rundgang auf eine kreative Idee: „Wir vom Landkreis überreichen bei offiziellen Anlässen so viele Präsente, die nichts mit Stand oder Landkreis zu tun haben – warum verschenken wir nicht mal was aus der Stadt? Etwas, das die Lebenshilfe hier bei uns produzieren lässt?“

Damit spielte er an auf das Sortiment im umgebauten Laden am Juliusmarkt. „Wir bieten hier ausschließlich Waren an, die in unseren Werkstätten hergestellt wurden“, erklärte Laden-Leiterin Yvonne Reichardt. Eine Ausnahme bilden der Kaffee und die Kaltgetränke. „Kaffee und Espresso stammen aber aus fairem Handel und kommen von der Lebenshilfe Quedlinburg, die Kaltgetränke tragen das Gütesiegel Bio und stammen von Fairtrade Hamburg.“

All das lässt sich künftig verköstigen im Laden, außerdem gibt es neben den Werkstattprodukten saisonal wechselnde Angebote. „Zwar ist die Resonanz jetzt schon so gut, dass eigentlich immer jemand im Laden ist“, berichtete Reichardt, „aber wir wollen die Kundenfrequenz künftig deutlich steigern.“

Jessica Scheller und Kai-Richard Meyer fertigten unter den Augen von Sabrina Schulze Grußkarten an.

 

Sie selbst ist während der Öffnungszeit mit einem Team von mindestens vier Beschäftigten dort. Am Samstag zeigten schon mal zwei Beschäftigte der WIR (Werkstatt für Industriearbeit und Recycling), wie schöne Grußkarten in Handarbeit „made in Wolfenbüttel“ entstehen. „Mittelfristig können wir uns hier eine Art gläserner Werkstatt vorstellen“, sagte Sabrina Schulze vom Sozialdienst der Lebenshilfe.

Auf positive Resonanz stieß die Wiedereröffnung des Ladens bei den Nachbarn. Schneiderin Eda Kuduban freute sich, dass der ganze Platz weiter aufgewertet wurde. „Wir am Juliusmarkt sind wie eine große Familie – und der Lebenshilfe-Laden passt sehr gut dazu.“

Nurgül Canbeldek aus dem benachbarten Imbiss fand, der Umbau habe dem Laden sehr gut getan. „Früher war es drinnen viel schlichter, jetzt gibt es mehr Möglichkeiten.“ Auch der Juliusmarkt profitiere. „Das ist eine echte Belebung für unseren Platz.“

Der Lebenshilfe-Laden ist geöffnet: Dienstag bis Freitag von 9 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat von 9 bis 13 Uhr. Montag ist Ruhetag.

 

 

Der neugestaltete Laden ist künftig zweigeteilt. In der rechten Hälfte werden Waren der Lebenshilfe präsentiert und verkauft, links entsteht eine Art gläserner Werkstatt.