Für viele Menschen war es ein sehr trauriger Tag, dieser 16. August im Jahr 1977. Denn damals starb Elvis Presley, einer der größten Sänger und Entertainer aller Zeiten. Bis heute, genau 35 Jahre später, hat er Millionen Fans auf der ganzen Welt, die ihm ein würdevolles Andenken bereiten. Einer davon ist Carsten Niehoff, der als Tischler in der Lebenshilfe-Werkstatt in Fümmelse arbeitet. Für den Wolfenbütteler dreht sich das ganze Leben um den King of Rock’n’Roll.
„Das ist mein kleines Museum“, sagt Niehoff freudestrahlend zur Begrüßung an seiner Haustür. Schnell wird dem Besucher klar, was der 42-Jährige damit meint. Poster, Platten, Bilder und Accessoires, die komplette Wohnung ist voll mit Sammlerstücken über das Leben der Film- und Musiklegende. „Darf ich Musik anmachen?“, fragt Niehoff vor dem Gespräch. Nicht ganz überraschend legt er eine Platte der größten Elvis-Hits auf, bevor er anfängt zu erzählen.
In Carsten Niehoffs Leben dreht sich alles um Elvis. Zum Fototermin trägt er natürlich die Jacke aus dem Elvis-Film Speedway.
Zum Elvis-Fan wurde er 1985, kurz nachdem der Amerikaner eigentlich seinen 50. Geburtstag gefeiert hätte. Damals verfolgte der 15-jährige Niehoff die TV-Reihen und Dokumentation über Presleys Leben im Fernsehen. „Das hat mir sehr gut gefallen, danach war mir klar, dass ich auf den Spuren von Elvis wandeln möchte“, erinnert er sich an die Anfänge seiner Leidenschaft.
Von diesem Zeitpunkt an wollte er mehr über das Leben des Superstars erfahren. Alles, was in der Presse erschien, saugte er auf. „In den 90er-Jahren hatte ich die Bravo immer vor meiner Schwester“, erzählt Niehoff mit einem verschmitzten Lächeln. Immer wieder zog es ihn in das ehemalige Wolfenbütteler Pressezentrum Salzmann, wo er viel Geld für Platten und Zeitschriften ausgab. Und natürlich ist Niehoff Mitglied in der Elvis-Presley-Gesellschaft geworden. Über diesen Fan-Club bekam er auch sein absolutes Lieblingskleidungstück. „Das gleiche Modell dieser Jacke trug Elvis in dem Film Speedway aus dem Jahr 1968“, erklärt Niehoff stolz, als er zum Beweis das Buch zum Film aufblättert.
1996 ging für Niehoff ein Lebenstraum in Erfüllung: Für eine Woche flog er in die USA nach Memphis im Bundestaat Tennessee und besuchte dort Graceland, das Anwesen Presleys, in dem der King of Rock’n’Roll am 16. August 1977 tot in seinem Badezimmer aufgefunden wurde. „Ich habe immer davon geträumt, einmal das Museum im Erdgeschoss seines Privathauses zu besuchen“, erzählt Niehaus.
Aber auch in Deutschland kann er seinem Hobby nachgehen. Am Wochenende 18./19. August besucht er zum zweiten Mal das jährliche Elvis-Festival in Bad Nauheim, wo Fans aus aller Welt zusammenkommen und mit namhaften Cover-Bands, Filmvorführungen und Cadillac-Corsos ihre Legende feiern. „Wenn ich jemanden finde, der mich begleitet, fahre ich sehr gerne zu solchen Veranstaltungen“, erklärt Niehoff. Zuvor schaut er sich zum Todestag seines Idols wieder die besten Elvis-Filme an und erinnert sich an das Leben seines Vorbildes, das mit 42 Jahren viel zu früh starb. Nicht nur nach Meinung von Carsten Niehoff.