Jahresversammlung des Lebenshilfe-Vereins

Bei der Jahresversammlung des Lebenshilfe-Vereins am Blauen Stein standen Neuwahlen, ein Rückblick auf die vergangenen sowie ein Ausblick auf die kommenden Monate auf dem Programm. 

Nach der Entlastung des Vorstandes wurde Klaus Bätcke einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt. Gleiches galt für die Vorstandsmitglieder Uwe Thomas, Elisabeth Diekmann, Joop van den Heuvel, Carsten Voges und Stephanie Schacht. Mit Blick auf die zurückliegenden beiden Jahre kritisierte Bätcke, dass die Arbeit mit behinderten Menschen durch den Begriff Inklusion überfrachtet worden sei. Es entstehe der Eindruck, als hätten die Lebenshilfe-Mitarbeiter und andere altgediente Institutionen jahrzehntelang „nur Blödsinn verfasst“. Der Vorsitzende hielt dem die erfolgreichen Versuche der Lebenshilfe entgegen, Mitarbeiter aus der Werkstatt in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. „Hürden wurden dabei allerdings von Seiten der Kostenträger und der Verwaltungsbehörden aufgebaut“, bemängelte Bätcke.

 

 

 

 

 

Der bestätigte Vorstand des Lebenshilfe-Vereins um den Vorsitzenden Klaus Bätcke (links).

 

 

Im Tätigkeitsbericht erklärte Bätcke, dass die Lebenshilfe die besonders in den Werkstätten spürbaren Auswirkungen der Finanzkrise inzwischen überwunden habe. Viele der verloren gegangenen Aufträge seien durch neue Kunden ersetzt worden. Durch wirtschaftliches Handeln gelang es der Lebenshilfe, dass die Werkstattbeschäftigten keine Lohneinbußen hinnehmen mussten. "Wir können alle nur hoffen, dass sich nun die wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik verbessert und es wieder aufwärts geht", sagte der Vereinsvorsitzende. 

Immerhin seien durch die Krise neue Arbeitsbereiche im Dienstleistungssektor entstanden. So wurde die Wäscherei in Fümmelse modernisiert und ausgebaut. "Zusätzlich entstand mit der Garten- und Landschaftspflege (Gala) ein weiterer Bereich, der derzeit mit Fremdaufträgen ausgebucht ist", schilderte Bätcke.

Erfreut vermeldete er, dass sich die Zusammenarbeit aller Werkstätten in Helmstedt, Wolfenbüttel sowie mit den vier Werkstätten der Lebenshilfe Ostfalen gGmbH, sehr positiv entwickelt habe. Positiv merkte Bätcke auch an, dass die Plätze in den Wohnstätten für behinderte Menschen in Wolfenbüttel ausgebucht seien. Möglichkeiten zur Schaffung neuer Wohnplätze werden derzeit geprüft.

Gleiches gelte für Helmstedt, ergänzte anschließend der Geschäftsführer der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel gGmbH, Horst Hüther. Die Lebenshilfe habe damit begonnen, mögliche Grundstücke für den Bau einer neuen Wohnstätte zu sichten. Hüther weiter: "Die Elementareinrichtunge in Helmstedt sind sehr gut belegt. Allerdings benötigt der Sprachheilkindergarten mehr Plätze als zurzeit zur Verfügung stehen."
Er informierte darüber, dass die Umbaumaßnahmen am Haus am Batteriewall, das der gGmbH gehört, abgeschlossen wurden. "Im Parterre ist die integrative Krippe und eine Gruppe des Heilpädagogischen Kindergartens eingezogen. Die erste Etage wird durch die Frühförderung genutzt." Im zweiten Obergeschoss seien zudem sechs ambulante Wohnplätze geschaffen worden. Die Gesamtkosten des Umbaus belaufen sich auf rund eine Million Euro, so Hüther.
Darüber hinaus stellte der Geschäftsführer die Bilanzen für 2009 und 2010 vor. Wie schon in den vergangenen Jahren sei die gGmbH wirtschaftlich als gesund zu bezeichnen. Derzeit gebe es in der Lebenshilfe 1090 Plätze, 299 Angestellte, darunter 16, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Zur Service GmbH zählen aktuell 23 Angestellte, in der ambulanten Dienste GmbH sind es 8.