Wohnen heißt zuhause sein

Vor genau fünf Jahren sind die ersten Mieterinnen und Mieter in die Wohnstätte der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel in der Schillerstraße in Wolfenbüttel eingezogen. Bis dahin war es ein steiniger Weg.

Wolfenbüttel. Die zwei zusammenhängenden Mehrfamilienhäuser befanden sich in einem desolaten Zustand. Anfangs war man sich noch nicht sicher, ob eine Renovierung oder ein kompletter Neuaufbau die beste Lösung sei. Fest stand nur, dass hier ein inklusives Wohnangebot entstehen sollte, wo Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam leben.

2016, zum 50. Geburtstag der Lebenshilfe Wolfenbüttel, war es dann soweit. Zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner sowie Angehörige konnten sich einen ersten Eindruck über das geplante Wohnprojekt verschaffen. Das Haus war komplett leergeräumt, allerdings in einem sehr renovierungsbedürftigen Zustand. In mehreren Räumen waren Zeichnungen ausgehängt, die das Objekt nach seiner Fertigstellung zeigten. Trotz vieler Hindernisse, konnte das neue Wohnprojekt, „Wohngemeinschaft Schillerstraße,“ 2018 eröffnet werden. Hier sind unterschiedlichste, den Bedürfnissen für Menschen mit Behinderung angepasste, Angebote entstanden. Zentral und gemeindenah.

Darauf ging jetzt auch Geschäftsführer Bernd Schauder in seiner Eröffnungsrede ein: „Als wir vor sieben Jahren begonnen haben, konnte ich mir nicht vorstellen, wie es hier in der Schillerstraße einmal aussehen wird. Es ist wunderschön geworden – besonders die bunten Farben am Haus. Mit diesem Projekt ist es uns gelungen, ein friedliches Beisammensein von Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen. Dafür möchte ich mich ganz besonders bei dem gesamten Team, der Bereichsleiterin Anja Schildener, den vielen engagierten Eltern und den Bewohnerinnen und Bewohnern bedanken.“

Den Dankesworten schloss sich Joop van den Hevel, der Vorsitzende der Lebenshilfe Wolfenbüttel e.V., an. Ihn erinnern die Farben des Hauses an seinen Landsmann, den Maler Piet Mondrian. „Danke, ich bin in der Heimat! Die unterschiedlichen Wohnformen waren so gewollt, um allen Menschen mit Behinderung gerecht werden zu können. Hier haben viele eine neue Familie gefunden“. Als Dankeschön überreichte Joop van den Heuvel einen Werkzeugkoffer an Einrichtungsleiterin Jessica Omari. „Es gab kein Werkzeug. Jetzt können wir auch mal ein Bild aufhängen. Vielen Dank für die tolle Arbeit in den letzten fünf Jahren.“

Der Geburtstag lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Neben den geladenen Gästen schaute auch die Nachbarschaft vorbei. Bei alkoholfreien Cocktails und einem deftigen Essen, lud dieser schöne Spätsommertag zum geselligen Beisammensein ein. Für gute Stimmung sorgte der DJ mit einem bunten Mix aus Schlager, Rock und Pop. Bei einem Rundgang durch das Haus, konnten Interessierte sich die unterschiedlichen Wohnformen ansehen. Es war viel los in der Schillerstraße. So soll es sein: Menschen mit und ohne Behinderung feiern, essen und trinken gemeinsam und haben zusammen Spaß.