Falko Mohrs auf Sommertour bei der Lebenshilfe in Helmstedt

„Wir haben im April in Berlin verabredet, dass ich zu einem Gegenbesuch nach Helmstedt komme und da bin ich“, erklärte Falko Mohrs seinen Besuch in der Werkstatt für Industriearbeit (WIR) der Lebenshilfe Helmstedt in der Porschestraße. Zuvor hatte eine Lebenshilfe-Delegation den 33-jährigen Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Helmstedt/Wolfsburg im Parlament besucht. 

Fachkundige Mitarbeiter beantworteten seine Fragen in der Einrichtung mit aktuell 93 Beschäftigten – überwiegend Menschen mit psychischen Erkrankungen. Der stellvertretende Werksleiter Heinz Müller begrüßte den Gast mit dem Hinweis, dass ein Erweiterungsbau in Planung ist. Damit soll die derzeitige Über-Auslastung beendet werden. Aber auch das werde mittelfristig nicht ausreichen, weil die Nachfrage groß sei.
„Aus allen Schichten der Bevölkerung, mit und ohne Studium, setzen sich die Beschäftigten zusammen, die in fünf Montagegruppen hier arbeiten“, beschreibt Jannike Herthum vom sozialen Dienst die Herkunft der psychisch erkrankten Frauen und Männer. Zumeist seien diese im Berufsleben überfordert und fallen in ein tiefes Loch: Depressionen oder Psychosen seien oftmals die Folge. Hier in der Gemeinschaft werden sie aufgefangen und an die normalen Tagesstrukturen und Leistungen herangeführt.

Die Arbeitsaufträge bestünden vorwiegend zur Beschäftigung. Gewinne seien selten im Betrieb zu realisieren. Überwiegend findet ein Zusammenbau von kleinen Einzelteilen unterschiedlicher Materialien statt. „Bei den Firmen der Autoindustrie und technischen Betrieben in der Region haben wir einen sehr guten Ruf“, beschreibt Axel Koßmann, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, die Qualität der Arbeit.

Auch die Digitalisierung gehört zum Repertoire. Als Dienstleistung wird beispielsweise angeboten, den Bestand von Schallplatten und Musikkassetten auf CDs zu übertragen. Ebenso werden Super8-Filme, Diapositive, Kleinbildnegative und Fotoausdrucke digitalisiert.

Rund 400 Mitarbeiter in Helmstedt und Wolfenbüttel vertritt der Betriebsratsvorsitzende Olaf Rösler.  „Wir wollen zeigen, dass wir als Dienstleister Teil des Arbeitsmarktes für die Region mit dem Ziel der Teilhabe sind“, machte Geschäftsführer Bernd Schauder deutlich. Von der Wertschätzung und Wertschöpfung dieser Arbeit konnte sich der Gast Falko Mohrs überzeugen und war für die zahlreichen übermittelten Informationen dankbar.