Lebenshilfe Helmstedt blickt auf 50 Jahre zurück

Von der Fürsorge zur Inklusion

Wie alles begann:

Ja, ja, die gute alte Zeit. Aber war sie wirklich für alle gleich gut? Aus der Sicht von Menschen mit einer Behinderung sicherlich nicht. Trotz des Wirtschaftswunders in den 50er und 60er Jahren und dem damit einhergehenden Wohlstand  wurde kein Gedanke an die schwächsten Glieder in dieser Nachkriegsgesellschaft verschwendet. Die meisten Bürgerinnen und Bürger der noch jungen Bundesrepublik wollten und konnten sich nicht mit der Lebenssituation behinderter Menschen auseinandersetzen und waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Durch alle gesellschaftlichen Schichten sprach man im Zusammenhang von behinderten Menschen noch immer von Schwachsinnigen, Krüppeln und Idioten, die es nicht wert sind, versorgt und gefördert zu werden, sondern in Anstalten weggesperrt gehören. Andere Stimmen forderten gar die Rückkehr zur Euthanasie, damit den Gesunden keine unnötigen Kosten entstehen. 


Die Heilpädagogische Tagesstätte Alversdorf war die erste Institution der Helmstedter Lebenshilfe.

Eltern behinderter Kinder waren verzweifelt und wurden allein gelassen. Oftmals trauten sie sich nicht aus dem Haus. Hilfen gab es nicht und Ärzte machten den Betroffenen wenig Hoffnung. Wenn die Kraft nachließ und die Eltern nicht mehr in der Lage waren ihre Kinder zu versorgen, blieb nur die Verlegung in psychiatrische Anstalten oder kirchliche Großeinrichtungen. Die Versorgungssituation in diesen geschlossenen Institutionen war katastrophal und menschenunwürdig. Behinderte Menschen hatten keinerlei Rechte. Sie wurden ohne richterlichen Beschluss in ihren Betten festgeschnallt, zwangsbehandelt, körperlich misshandelt sowie ihrer Menschenwürde beraubt.

Nicht alle Eltern waren mut- und hoffnungslos. In vielen Gemeinden gründeten sich zwischen 1960 und 1970 Vereine, die sich für eine bessere Betreuung behinderter Menschen engagieren wollen. Vorbild war hier Tom Mutters, ein holländischer Verbindungsoffizier der Vereinten Nationen. Mutters wurde 1952 in einem Heim für behinderte Flüchtlingskinder und Kriegswaisen in Goddelau eingesetzt und war erschüttert von den dortigen Lebensverhältnissen. Er wollte diese Kinder nicht aufgeben, sammelte Erfahrungen in den USA, England und den Niederlanden und verfasste Artikel über das geistig behinderte Kind in unserer Gesellschaft, die in verschiedenen Tageszeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden. Durch diese Publikationen sind Eltern auf Tom Mutters aufmerksam geworden und haben 1958 die Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind in Marburg gegründet.

Und nun kommt sie doch wieder, die gute alte Zeit. Damals gab es noch in jeder Stadt und in fast jedem Dorf viele kleine Geschäfte. Schlachter, Bäcker, Tante- Emma- Läden, Kneipen. So natürlich auch in Helmstedt. Am Tangermühlenweg war in den 60er Jahren die Fleischerei Wiese ansässig. Hier gab es neben leckeren Würstchen auch immer eine kleine Zeitschrift für die Hausfrau. Vielleicht können Sie sich auch noch daran erinnern – Lukullus hieß das Blättchen und warb mit Rezepten für die Zubereitung von Fleischgerichten. Daneben beinhaltete das Heft aber auch immer ein Kreuzworträtsel und eine kleine Geschichte.

Hier beginnt die Erfolgsgeschichte der Lebenshilfe Helmstedt e.V.

1963 hatte eine betroffene Mutter beim Einkauf in der besagten Fleischerei eben dieses Heftchen in ihren Korb gelegt. Darin war die Geschichte und die Vision von Tom Mutters veröffentlicht. Er setzte sich uneingeschränkt für eine menschenwürdige Versorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung ein und beschrieb erste Erfolge der noch jungen Lebenshilfe. Mutters machte Eltern Mut, sich zu organisieren und sich für die Rechte ihrer Kinder stark zu machen. Ein Hoffnungsstreif am Horizont, ein Strohhalm, ein Mutmacher. Dieser Bericht veranlasste die Mutter, einen Brief an Tom Mutters zu schreiben und ihn um Unterstützung zu bitten. Hieraus entstand eine umfangreiche Korrespondenz, die letztendlich zur Gründung der Lebenshilfe in Helmstedt führte.

Die Anregungen Mutters wurden im damaligen Kreissozialamt vorgestellt und fanden Unterstützer. Es wurden zunächst Namen von Eltern behinderter Kinder ausgetauscht, damit diese sich kennenlernen, austauschen und koordinieren konnten. Anfangs waren es nur sehr wenige. Viele hatten immer noch Angst um die Kinder. Aber die Zahl von interessierten Mitstreitern stieg. Es wurde erstmals öffentlich über die Probleme diskutiert. Mütter und Väter sprachen Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft an und baten um Unterstützung. Diese Eltern der ersten Stunde wollten sich nicht mehr verstecken und in ständiger Ungewissheit um die Zukunft sein. 

Am 29.November 1965 war es dann soweit. In der Kreisberufsschule Helmstedt wurde die Ortsvereinigung Helmstedt der Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind offiziell und ordnungsgemäß gegründet. Aus der 1. Niederschrift geht hervor, dass mehr als 80 Interessierte der Einladung gefolgt sind, unter ihnen Vertreter der Stadt und des Landkreises Helmstedt, der evangelischen Kirche, des Schulaufsichtskreises, der Wohlfahrtsverbände und des Landeskrankenhauses.

Als Gäste war das Ehepaar Berking aus Braunschweig geladen. Herr Berking war der Leiter der ersten Sonderschule für geistig behinderte Kinder in Braunschweig, Frau Berking Leiterin einer beschützenden Werkstatt. Durch einen selbstgedrehten Film in beiden Einrichtungen wurden die Teilnehmenden für das Thema sensibilisiert und 32 Personen verpflichteten sich durch Unterzeichnung einer Beitrittserklärung zur Mitgliedschaft. Zum 1. Vorsitzenden wurde Heinz- Günther Niemann aus Schöningen gewählt. In einer anschließenden Aussprache wurden „verschiedene Möglichkeiten erwogen, Räume und Einrichtungsgegenstände für die Lebenshilfe zu schaffen und geeignete Kräfte zur Betreuung der Kinder zu finden.“

Erste „Eltern und Kind Nachmittage“ wurden organisiert. Gleichzeitig wurde im gesamten Kreisgebiet nach geeigneten Räumlichkeiten Ausschau gehalten. Durch das Engagement der Vereinsmitglieder gelang es schließlich, die ehemalige Schule in Alversdorf zu beziehen. Mit insgesamt 20 Kindern und Jugendlichen wurde die Heilpädagogische Tagesstätte, kurz HTP Alversdorf, 1968 eröffnet. 

Dank des Einsatzes dieser Eltern, die nicht wussten, worauf sie sich einlassen und auch nicht wussten, was auf sie zukommt, ist aus einer kleinen Pflanze ein starker Baum mit vielen gesunden Ästen erwachsen.  

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Mit der Etablierung der Heilpädagogischen Tagesstätte in Alversdorf gab sich der Verein allerdings nicht zufrieden. Es wurde viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben, gemeinsame Feste organisiert, zu denen Vertreter aus Politik und Wirtschaft eingeladen wurden, Zeitungsberichte über die Situation behinderter Menschen verfasst, wodurch die Gesellschaft überhaupt erst informiert wurde. Mit der Sensibilisierung der Menschen stieg auch die staatliche und private Zuwendung. Die rein ehrenamtliche Verwaltungstätigkeit wurde 1970 einem hauptamtlichen Verwaltungsleiter übergeben. Der administrative Anteil und die finanzielle Verantwortung musste in professionelle Hände übergehen.

Anfang der 70er Jahre wurde der Abriss des Ortes Alversdorf verkündet, um den Braunkohleabbau weiter in der Region betreiben zu können. Somit musste dringend und unverzüglich mit der Suche nach neuen Räumlichkeiten begonnen werden. An der Walbecker Straße in Helmstedt stand das ehemalige Johannis- Waisenhaus frei und wurde der Lebenshilfe zur Verfügung gestellt. Mit dem Umzug 1972 wurde gleichzeitig der erste Heilpädagogische Kindergarten eröffnet.

Da die Finanzierung der damaligen Behindertenhilfe in den Gesetzbüchern nur unzureichend ausgeführt war, haben sich die Lebenshilfen Helmstedt, Wolfenbüttel und Braunschweig zusammengeschlossen, um den Bau der ersten Werkstatt in Abbenrode gemeinsam zu realisieren und die zur Verfügung stehenden Mittel zu bündeln. 

Mitte der 70er Jahre wurde ein Geschäftsführer eingestellt und die erste Tagesförderstätte für Menschen mit einer ausgeprägten Behinderung eröffnet. Durch die Zusammenarbeit mit der Schule für geistige Entwicklung wurde zudem ein Nachmittagsangebot etabliert. 

1979 begann die Frühförderung mit der ambulanten Versorgung von Säuglingen und Kleinkindern mit Entwicklungsrückstand. 

Anfang der 80er Jahre setzte sich der Verein für die Schaffung gemeindenaher Beschäftigungsangebote ein, da die Werkstatt in Abbenrode im Landkreis Wolfenbüttel schwer zu erreichen war und bereits damals an ihre Aufnahmekapazitäten stieß. Eine schnelle Lösung war nicht in Sicht, sodass zunächst in der ehemaligen Förderschule ein Pavillon für erste Arbeitsangebote genutzt wurde. 

Mit der Gründung der Lebenshilfe Helmstedt- Wolfenbüttel gGmbH im Jahr 1982 konnte das Projekt Werkstattneubau umgesetzt werden. Mit dem Erwerb des Areals an der Beendorfer Straße konnte mit den konkreten Planungen begonnen werden. 1984 war es dann soweit. Unter Beteiligung des damaligen niedersächsischen Sozialministers Hermann Schnipkoweit und viel Lokalprominenz, öffnete die erste WfbM ihre Türen.

Mit der unverhofften Öffnung der innerdeutschen Grenze kamen neue Herausforderungen auf den Verein zu. Die Versorgung behinderter Menschen in der DDR war katastrophal und bedurfte schneller Lösungen. Durch die Kooperation und die enge Zusammenarbeit mit den Lebenshilfen in Haldensleben und in Klein Wanzleben wurden erste Strukturen und Hilfsangebote entwickelt und umgesetzt. Aus dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit ist die Lebenshilfe Ostfalen gGmbH hervorgegangen. Heute können Menschen mit Behinderung aller Altersstufen im Bördekreis auf ein breitgefächertes Hilfsangebot zurückgreifen. Die enge Verbundenheit der beiden Vereine und Gesellschaften zeigt sich in vielen gemeinsamen Projekten und Aktionen.

Ab Mitte der 90er Jahre erweitert die Lebenshilfe Helmstedt- Wolfenbüttel gGmbH ihre Angebote im Landkreis Helmstedt. Der Sprachheilkindergarten wurde eröffnet und erste ambulante Wohnformen für Erwachsene sind entstanden. Durch die weitere Zunahme der Beschäftigten in der WfbM wird eine Zweigstelle mit Wäscherei und Montage am Landgrabentrift eingerichtet. Auf diesem großen Areal, das bis 1993 als englische Kaserne diente, wird das neue Wohnheim fertiggestellt und bezogen. In Königslutter wird eine Werkstatt für Menschen mit einer psychischen Erkrankung eröffnet und mit der Etablierung einer speziellen Gruppe für ältere behinderte Menschen, wird auch diesem Personenkreis ein entsprechendes Angebot vorgehalten.  

Der Verein war und ist sehr aktiv bei der Schaffung inklusiver Projekte. Das Cafe´ Muck in Schöningen bietet bereits seit 2000 allen Interessierten ein buntes und abwechslungsreiches Programm. Es ist Heimstatt der Lebenshilfe- Rockband „Kraftzwerge“ und ein gelungenes und gelebtes Beispiel dafür, wie Menschen mit und ohne Behinderung vorurteilsfrei aufeinander zugehen. Mit der Eröffnung des neuen Freizeittreff Cafe´ Fröhlich in der Helmstedter Innenstadt soll dieser erfolgreiche Weg fortgesetzt werden.

Aufgrund der alten und unzureichenden Bausubstanz des Heilpädagogischen Kindergartens, wird 2001 ein neues Gebäude bezogen, wo insgesamt acht Gruppen betreut werden.

Die Werkstatt WIR zieht 2002 von Königslutter in die Porschestraße nach Helmstedt und muss aufgrund der enormen Platznachfrage bereits wenige Jahre später ihre baulichen Kapazitäten erweitern. Gleichzeitig werden die ersten Beschäftigten aus den Werkstätten über den Qualifizierungs- und Vermittlungsdienst auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet.

Auf dem Gelände am Landgrabentrift wird 2005 der Umbau zur Außenwohngruppe abgeschlossen und von den Bewohnern bezogen.  

In ein ehemaliges Landkreisgebäude am Batteriewall zieht 2010 zentrumsnah die Frühförderung und die integrative Krippe ein. Im oberen Stockwerk entstehen ambulant betreute Wohnangebote. Durch die Innenstadtlage sind kurze Wege garantiert. 

Im November 2012 wird die Stiftung Lebenshilfe Helmstedt- Wolfenbüttel gegründet. Sinn und Zweck der Stiftung ist „…die Unterstützung und die wirksame Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen, insbesondere geistiger, psychischer, körperlicher und/ oder mehrfacher Behinderung, einschließlich der Hilfen für deren unterstützungsbedürftige Angehörige.“ 

Der Elementarbereich stößt an seine räumlichen Kapazitäten, sodass die bauliche Erweiterung des Sprachheilkindergartens zwingend erforderlich war und 2013 fertiggestellt ist. 

Um den Bedürfnissen der uns anvertrauten Menschen und deren Angehörige noch besser nachkommen zu können ist 2014 das Angebot des sogenannten Familienunterstützenden Dienst, kurz FUD, etabliert worden. Hier können Menschen mit Behinderung in ihrer Freizeit an zahlreichen Aktivitäten teilnehmen und Eltern haben die Möglichkeit, sich Freiräume zu schaffen und auch einmal durchzuatmen. 

Mit der Eröffnung des inklusiven Cafe´ Fröhlich in der Helmstedter Innenstadt setzt die Lebenshilfe ein weiteres Zeichen, um die Begegnung und Akzeptanz zwischen Menschen mit und ohne Behinderung weiter zu forcieren.   

Ausblick:

Mit der Ratifizierung der UN- Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009, soll und wird sich die Lebenssituation von Menschen mit einer Behinderung positiv verändern. Dabei war es den Verfassern unwichtig, um welche Art von Beeinträchtigung es sich handelt. Es wird nicht ausnahmslos von Menschen mit einer geistigen Behinderung gesprochen. Die Konvention bezieht alle Behinderungsarten ein und verpflichtet die jeweiligen Unterzeichnerstaaten primär, für eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen zu sorgen.

Gleiche Rechte für alle Menschen! 

Keine Bevormundung, keine Einschränkungen! 

Wir sind alle aufgefordert uns einzubringen und für eine bessere Zukunft einzustehen.

Soweit, so gut. Wie aber sieht die Realität aus? Ist die Inklusion ein Erfolgsmodell? Sind alle Beteiligten an einer gerechten Lösung interessiert oder stehen finanzielle  Überlegungen im Vordergrund? Was kostet Inklusion eigentlich? Darf sie überhaupt etwas kosten oder dient sie der Einsparung von Mitteln? Welche Vorteile ergeben sich für Betroffene und Angehörige? Fragen über Fragen, die es in den kommenden Jahren zu beantworten gilt.

Und wie gehen wir als Lebenshilfe mit dieser Herausforderung um? 

Der Begriff Inklusion bedeutet Einbeziehung. Menschen mit einer Behinderung werden nicht mehr ausgegrenzt, sondern sind Bürgerinnen und Bürger dieses Landes mit allen dazugehörigen Rechten und Pflichten. Diese Forderung unterstützt die Lebenshilfe nicht erst seit der Ratifizierung der UN- Konvention.  

Menschen mit Behinderung müssen öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. Gebäude müssen so geplant werden, dass sie für Rollstuhlfahrerinnen erreichbar sind. Besonders wichtig ist  auch der Einsatz von leichter Sprache und verständlichen Piktogrammen, damit Menschen mit Lernschwierigkeiten z.B. behördliche Schreiben verstehen können. Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sollen behinderten Menschen offenstehen, wenn nötig mit entsprechender Assistenz. Wohnangebote sollen sich an den speziellen Bedürfnissen orientieren und möglichst gemeindenah, außerhalb von stationären Einrichtungen, vorgehalten werden. Der Bereich Freizeit und Reisen muss auch Menschen mit Behinderung uneingeschränkt zur Verfügung stehen.  

Kinder und Jugendliche entscheiden sich gemeinsam mit ihren Eltern für einen Regelkindergarten bzw. für eine Regelschule. Hierbei ist der Lebenshilfe wichtig, dass weiterhin Angebote für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf vorgehalten werden. Es darf nicht sein, dass etablierte Angebote zugunsten billiger Lösungen abgeschafft werden. Die Wahlfreiheit der Eltern soll erhalten bleiben.

Ein Leitsatz der Lebenshilfe lautet: “Nichts über uns ohne uns!“ Diese Forderung unterstützen wir seit vielen Jahren. In allen Gremien sind Menschen mit Behinderung beteiligt und bestimmen die unterschiedlichen Projekte mit. Sie sind sozusagen Experten in eigener Sache. Dieses Mitbestimmungsrecht der uns anvertrauten Menschen und deren Angehöriger ist uns auch zukünftig besonders wichtig.

Vergessen wir bei allen Inklusionsbestrebungen aber nicht die Menschen, die der besonderen Fürsorge, Aufmerksamkeit, Förderung und Pflege bedürfen. Gerade dieser Personenkreis darf bei allen Ambulantisierungsbestrebungen nicht allein gelassen werden. Hier wird sich die Lebenshilfe auch weiterhin besonders engagieren und sich für die Rechte und Interessen dieser Menschen einsetzen.

Die geplante Einführung des Bundesteilhabegesetzes wird sich weiter verzögern. Die Komplexität der Thematik wird in den Ausschusssitzungen immer wieder sichtbar und zwingt alle Beteiligten sich weiterhin in den eigenen Gremien zu beraten. Vielleicht ist dies sogar ein gutes Zeichen, zeigt es doch, dass die Reformierung der Eingliederungshilfe ernst genommen wird. Wir unterstützen alle Neuregelungen und Gesetze, die den uns anvertrauten Menschen dienlich sind. Wir mischen uns aber auch ein, wenn es erforderlich erscheint. Behinderte Menschen und deren Familien können auf unsere Unterstützung bauen, wir lassen Niemanden allein.

Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten, damit Vielfalt gelebt wird und Inklusion gelingen kann.