„Die Schulen genügen den aktuellen Ansprüchen“

Aus der Wolfenbütteler Zeitung: Klaus Bätcke wurde vom Rat der Stadt Wolfenbüttel für weitere drei Jahre zum Behindertenbeauftragten benannt. Redakteur Kai-Uwe Ruf sprach mit dem 69-Jährigen über seine Arbeit.

Sie waren beim Leiter des zentralen Gebäudemanagements, Ivica Lukanic, zu Besuch. Wie läuft die Vorbereitung für die Inklusion an Wolfenbüttels Schulen?

Die Ergebnisse sind hervorragend. Man kann natürlich nicht erwarten, dass jede Schule bis zum Beginn des neuen Schuljahres auf höchstes Niveau gebracht wird, aber die Stadt schafft es, jede Schule, die Bedarf angemeldet hat, so herzurichten, dass sie den aktuellen Ansprüchen genügt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus Bätcke (links) bleibt drei weitere Jahre Behindertenbeauftragter der Stadt Wolfenbüttel.


 

 

Wie läuft es mit der Inklusion insgesamt?

 

An den Schulen ist das relativ leicht zu organisieren. Und es geht gut, so lange es sich um Schüler mit körperlichen Behinderungen handelt. Aber sobald es um komplexe emotionale Auffälligkeiten geht, wird es extrem schwierig. Das kostet eine Menge Kraft und Geld, und ich sehe im Moment nicht, dass die Bedingungen dafür bereitgestellt werden.

Wie behindertenfreundlich ist Wolfenbüttel aus Ihrer Sicht?

Hier hat sich ein Bewusstsein entwickelt, dass Menschen mit Behinderung zunehmend angemessen berücksichtigt werden. Sicherlich hat Wolfenbüttel eine Altstadt mit viel Kopfsteinpflaster. Das ist sehr hinderlich, aber deshalb sollte die Stadt nicht alles asphaltieren. Ich würde sagen: Wir sind auf einem guten Weg, und wir sind relativ behindertenfreundlich. Menschen mit Behinderung gehören zum Stadtbild – auch durch die Arbeitseinrichtungen der Lebenshilfe und der Stiftung Neuerkerode. Man dreht sich kaum noch um, wenn man sie sieht – sie gehören dazu. Der Bürgermeister, die Verwaltung und der Landrat sind dem Thema gegenüber aufgeschlossen.

Sie sind bereits 2008 erstmals zum Behindertenbeauftragen bestellt worden. Was haben Sie bis jetzt erreicht?

Ich kann die Erfolge nicht für mich allein in Anspruch nehmen. Aber gemeinsam mit dem Behindertenbeirat des Landkreises haben wir zum Beispiel am Übergang am Bahnhof viel erreicht. Und sonst gibt es Erfolge im persönlichen Bereich.
Viele Menschen wenden sich an mich, weil sie persönliche Probleme haben, da geht es um behindertengerechte Wohnungen, Parkplätze und Gerätschaften.