Zwei Logopädinnen

 

Mit dem Neubau des pädagogischen Elementarzentrums an der Lindener Straße im vergangenen Jahr hat die Lebenshilfe Wolfenbüttel Platz für Praxisräume externer Mieter geschaffen. Zu diesen zählt auch Alexandra von Schreiber. Sie betreibt dort seit August 2011 eine Praxis für Logopädie. Die Lebenshilfe habe von Schreiber kennengelernt, als sie ein Kind in Braunschweig behandelte, das dann mit seinen Eltern nach Wolfenbüttel zog. „Als die Lebenshilfe dann bei mir anfragte, habe ich nicht lange überlegt“, berichtet von Schreiber, die bereits eine Praxis in Vechelde betreibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Annelie Hoffmeister (links) und Alexandra von Schreiber freuen sich über die Nähe zu den Lebenshilfe-Kindergärten in Wolfenbüttel.

Nach einem Verkehrsunfall vor etwa 20 Jahren konnte die gelernte Krankenschwester ihren  Beruf nicht mehr ausüben. Daher schulte sie damals zur Logopädin um. „Ich war  überrascht, wie lang die Wartezeiten für Patienten zu dieser Zeit waren“, erinnert sich Alexandra von Schreiber an ihren Start als Logopädin. Anderthalb Jahre hätten Patienten teilweise warten müssen. Solche Wartezeiten gebe es heute nicht mehr, berichtet die 40-Jährige.

In ihrer Niederlassung an der Lindener Straße behandelt von Schreiber zwei mal pro Woche ihre Patienten. Die Praxis ist aber die ganze Woche geöffnet. Möglich macht das Annelie Hoffmeister. Die gebürtige Bad Harzburgerin ist seit September 2012 die fachliche Leitung der Wolfenbütteler Praxis. Die 27-Jährige hat den Logopädieberuf im Münsterland erlernt und dort bereits eine Praxis geleitet. Da es die gebürtige Bad Harzburgerin wieder in die Heimat zog, führte sie ihr Weg nach Wolfenbüttel.

Patienten aller Altersklassen kommen in die Praxis – vom Kindergartenkind bis zum Erwachsenen im Rentenalter. Von Schreiber und Hoffmeister behandeln mit ihrem Team Menschen mit Sprech-, Stimm-, Saug- und Schluckstörungen in der Wolfenbütteler Praxis. In die Praxen nach Wolfenbüttel und Vechelde kommen die Patienten aus Wolfenbüttel, Helmstedt, Peine, Salzgitter und Braunschweig. Insgesamt drei Logopädinnen, eine Sprachheilpädagogin und eine Atem-, Stimm- und Sprechlehrerin aus dem Praxisteam kommen auch zu Hausbesuchen zu den Patienten nach Hause.

Dabei kommen je nach Patient unterschiedliche Therapiemethoden zum Einsatz – beispielsweise das Castillo-Morales-Konzept oder die neurologische Reorganisation nach Beatrice Padovan. „Das sind alles ganzheitliche Ansätze, die den Menschen als Ganzes betrachten.“ Die Praxis stehe für alle logopädischen Behandlungen offen,  lässt Alexandra von Schreiber durchblicken.

Bei der Therapie von Kindern kommen unter anderem Reime und Lieder zum Einsatz.. Auch die Themen Gebärden- und elektronisch unterstützte Kommunikation seien ein großes Thema. Außerdem schult von Schreiber regelmäßig Pflegepersonal in Altersheimen. Dort seien insbesondere Schluckbeschwerden ein Thema.

Am Logopädieberuf mag von Schreiber besonders den Kontakt zum Menschen und die abwechslungsreichen Aufgaben. „Häufig muss man als Therapeut flexibel sein und spontan auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen“, erklärt die Logopädin. Es kommen beispielsweise herkömmliche Brettspiele im Therapiealltag mit Kindern zum Einsatz, deren Regelwerke entsprechend der Therapie modifiziert werden.

Die Zusammenarbeit mit den Lebenshilfe-Kindergärten und der Frühförderung verlaufe äußerst harmonisch, berichtet von Schreiber. „Wir tauschen uns mit den Erzieherinnen aus und schauen, bei welchen Kindern Bedarf für eine Therapie ist“, erklärt von Schreiber. Die Logopädie-Praxis bildet zudem eine Gemeinschaft mit der Praxis für Physiotherapie von Adelheid Schirmer, die ebenfalls externe Mieterin bei der Lebenshilfe ist (wir berichteten). Auch hier gebe es regen Austausch zwischen den Therapeutinnen.