Außenpraktika der Wolfenbütteler Werkstätten

 

„Immer häufiger äußern unserere Beschäftigten den Wunsch, ein Außenpraktikum zu absolvieren“, freut sich Carsten Druba, Leiter der Lebenshilfe-Werkstätten in Wolfenbüttel. Es zeichne sich ab, dass es bereits zum zweiten Mal gelingen wird, gleich zwei Beschäftigte in einem Jahr in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, zieht Druba Bilanz. „Unser erkärtes Ziel ist es, dass es noch mehr unserer Werkstattmitarbeiter außerhalb der Lebenshilfe probieren“, so Druba. Dafür sei es aber auch notwendig, dass Geschäftspartner sich für derartige Einsätze und Praktika öffnen. „Außerdem brauchen wir noch mehr Partner aus Gewerbe und Handel“, so Druba.

Die Bilanz für 2011 falle aber durchweg positiv aus. Im Berufsbildungsbereich habe beispielsweise eine Beschäftigte in der Werkskantine der Firma Lehnkering gearbeitet. Die Arbeit habe der Beschäftigten viel Spaß gemacht, erzählt Druba. Nur wenige Defizite, beispielsweise beim Rechnen, hätten sich herausgestellt. Im Frühling dieses Jahres wird es ein Folgepraktikum geben. Ziel sei es, langfristig einen festen Außenarbeitsplatz daraus zu etablieren.

 

 

Ein weiterer Beschäftigter aus dem Berufsbildungsbereich habe ebenfalls über ein Praktikum die Firma Lehnkering kennengelernt. Der junge Mann habe im Schichtbetrieb bei der Verpackung, Kommissionierung und bei den Abfüllstrecken mitgearbeitet. „Die Mehrbelastung hat er gut verkraftet“, berichtet Druba. Auch bei diesem Beschäftigten sei das Ziel, ihn in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. In diesem Fall sei es möglich, über das Programm „Budget für Arbeit“ einen steuerpflichtigen Arbeitsplatz bei Lehnkering zu schaffen.

Aus dem Arbeitsbereich der Werkstatt haben zudem zwei Beschäftigte ein Praktikum beim Logistikdienstleister GLS in Braunschweig begonnen. Zu den Tätigkeiten gehörte unter anderem das Be- und Entladen von Containern. Einer der Männer musste die Arbeit jedoch abbrechen und wird im Laufe dieses Jahres einen neuen Praktikumsversuch starten. Der andere Beschäftigte hat das Praktikum abgeschlossen. Für den Praktikanten könnte zukünftig ebenfalls über „Budget für Arbeit“ ein fester Arbeitsplatz entstehen.

Eine junge Frau der Werkstatt in der Halchterschen Straße habe sich zudem aus eigener Motivation intensiv um einen Praktikumsplatz in einem Wolfenbütteler Hotel bemüht, berichtet Druba. Sie habe sich unter anderem im Service und im Housekeeping versucht. Die Belastung sei jedoch höher als erwartet gewesen, so dass sie das Praktikum abbrechen musste.

Eine weitere Beschäftigte hat den Wunsch geäußert ein Praktikum im Einzelhandel zu absolvieren. „Daraufhin haben wir mit ihr ein Training in unserem Laden am Juliusmarkt durchgeführt“, erklärt Druba. Sie habe beispielsweise unter Anleitung Verkaufsgespräche geführt und kassiert. Das Training soll fortgesetzt werden. „Wenn wir der gemeinsamen Überzeugung sind, dass sie fit genug ist, werden wir zusammen auf die Suche nach einem Praktikumsplatz gehen“, kündigt Druba die weiteren Schritte an.

„Wir wollen, dass es selbstverständlich wird, dass Menschen mit Handicap ihr Glück auf dem ersten Arbeitsmarkt versuchen“, sagt der Werkstattleiter abschließend.